Graffiti, Zeichnungen, Logos, Designs auf Kleidung – der visuelle Teil von unserem Sketches-Projekt wird vor allem von einem Künstler unterstützt, und zwar von Soul.
Während unserer Auktion konntet ihr Pullis ersteigern, die eben von Soul per Hand mit seinen eigenen Designs bemalt wurden. Diese Auktion war für uns ein voller Erfolg und für Soul eine weitere Erfahrung, so zu sagen eine neue Leinwand, auf die er sich eingelassen hat.
In einem Gespräch mit Artisyou hat Soul ein wenig von sich, seinen Erfahrungen und Plänen für die Zukunft erzählt.
Der in Zürich tätige Künstler ist eindeutig von der Hip Hop-Kultur geprägt. Vor allem das Graffiti, hat es ihm angetan. Alle Elemente der Street-Kultur waren immer parallel in den Schaffensphasen von Soul dabei, aber Graffiti hatte als einzige visuelle Form für Soul am meisten zu bieten.
Es war die einzige Form um mich künstlerisch richtig auszudrücken. Graffiti wird als das Problemkind der Hip Hop-Szene angesehen, weil der Grand zwischen Vandalismus und Kunst nicht immer, und nicht für jeden, eindeutig ist. Ich wollte eine Message an die Welt rausbringen und habe Wege gesucht so viele Menschen wie möglich zu erreichen.
Soul
Was ist denn die Message?
Es geht um künstlerische Freiheit. Um künstlerische Entwicklung, um die Möglichkeit sich selbst ausdrücken zu können.
Soul
Soul ist bekannt dafür, dass er vor nichts abschreckt und sich an verschiedenen Projekten versucht, er ist extrem offen für neue Ideen und macht gerne bei Projekten mit, die ihm neue Möglichkeiten aufzeigen. So schafft er sich den nötigen Freiraum um sich immer wieder neu zu entdecken.
Obwohl Soul seit seiner Kindheit mit grossem Talent auffiel, hat er nie eine künstlerische Ausbildung gemacht und auch von keiner staatlichen Kunstförderung profitiert. Das, was im Prinzip eine gewisse Sicherheit und Unterstützung bieten sollte, sei heutzutage, in unserer Leistungsgesellschaft, lediglich ein Vertrag mit miesen Konditionen:
Um eine künstlerische Ausbildung zu bekommen, müssen wir alle Techniken und Theorien lernen. Auf einer Kunsthochschule lernst du all das, was du brauchst um in einem Museum zu arbeiten, aber du weisst immer noch nicht wie du dich ausdrücken kannst. Förderprojekte haben so viele Voraussetzungen, dass die Kunst dabei vollkommen untergeht. Ich wünschte wir könnten Künstler gesellschaftlich besser unterstützen um ihnen den nötigen Freiraum und Respekt ihrer Arbeit gegenüber, zu geben.
Soul
Ohne Hilfe von Aussen ist es schwer sich ausschliesslich auf die Kunst zu konzentrieren, deswegen hat Soul, wie viele Independent Artist in der Schweiz, einen Beruf, der es ihm erlaubt sich selbst ein wenig Freiraum zu schaffen. Die Frage bleibt aber – wann kann man alles auf eine Karte setzen und den Schritt in eine Richtung wagen, die keine Erfolgsgarantie zu bieten hat? Wie wird in diesem Falle Leistung gemessen? Und…was ist Leistung?
Für 2022 hat Soul mehrere Projekte am Start, vor allem aber möchte er sich auf den Aufbau seiner Marke konzentrieren – mit einem eigenen Onlineshop und Merch. Ein paar Aufträge für Logos und andere Designs sind auch bereits fest eingeplant.
Wir sind gespannt und halten euch auf dem Laufenden.